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Der Kreuzweg in der Pfarrkirche Kauns

Die Kreuzwegstationen stammen von Andreas Huter, geb. 1838 in Kaunerberg.
Die Texte stammen von Diakon Johannes Schwemberger (teilweise aus dem alten Gotteslob).

Einleitung
Herr Jesus Christus, wir sind gekommen, um betend deinen Kreuzweg nachzugehen, den du vom Haus des Pilatus bis hinauf nach Golgota gegangen bist. Dankbar betrachten wir das große Erbarmen, mit dem du unsern Ungehorsam gesühnt und unsere Sünden getilgt hast. In dieses Erbarmen empfehlen wir unsere Lieben und alle Menschen und auch uns selber mit unseren Sünden und unserm Leid.

1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt

Der Richter der Welt steht vor dem Gericht der Menschen. Hasserfüllt verlangt die verhetzte Menge seinen Tod. Aus Menschenfurcht fällt Pilatus das ungerechte Urteil.

Wie oft ziehen wir Menschen Gott auch heute zur Verantwortung, weil seine Gedanken nicht unsere Gedanken, und seine Wege nicht unsere Wege sind.

2. Station: Jesus nimmt das Kreuz auf sich

Die Soldaten bringen das Kreuz. Freiwillig nimmt es der Herr auf seine Schultern. Er will den bitteren Kelch trinken, den der Vater reicht.

Nur wer sein Kreuz auf sich nimmt und Jesus nachfolgt, der kann sein Jünger sein, in der Mühsal des Berufes, in der Last der Arbeit, in Kreuz und Leiden.

3. Station: Jesus fällt das erste Mal unter dem Kreuz

Die Last ist schwer, der Weg ist steinig, der Herr zu Tode ermattet. Er schwankt und fällt. Doch er wird emporgerissen und zum Weitergehen gezwungen.

Wie oft versagen wir Menschen in unserm Dienst. Gott aber will, dass wir den ganzen Weg gehen.

4. Station: Jesus begegnet seiner Mutter

Die Mutter steht am Weg, den der Sohn mit seinem schweren Kreuz geht. Ihre Blicke begegnen sich. Sie erkennt seine Qual und trägt alles Leid mit ihm.

Noch immer leidet Christus in unserer Welt, in den Gliedern seines Leibes, in seinen Brüdern und Schwestern. Mit ihnen leidet Maria, seine und unsere Mutter.

5. Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen

Der Herr vermag die Kreuzeslast nicht mehr zu tragen. Da zwingen die Soldaten einen Mann, der vom Feld kommt und eben vorübergeht, Jesus das Kreuz nachzutragen.

Wir Menschen fürchten das Kreuz. Selbst Petrus, der Jünger Jesu, schreckte davor zurück. Und doch ist in keinem anderen Zeichen Heil außer im Kreuz.

6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Veronika sieht Jesu Leid und die Rohheit der Soldaten. Sie fragt nicht, was die Menschen denken. Mutig dringt sie durch die Menschen und bietet dem Herrn das Schweißtuch dar, in das er sein Antlitz drückt.

Bewegt uns das Leid des anderen? Sehen wir Christi zerschundenes Angesicht in unseren leidenden Schwestern und Brüder?

7. Station: Jesus fällt das zweite Mal unter dem Kreuz

Die Schwäche und die Schmerzen des Herrn nehmen immer mehr zu. Er fällt ein zweites Mal, schwerer und schmerzlicher als zuvor. Mit großer Anstrengung steht er auf, um sein Opfer zu vollenden.

Wie ot fallen wir in die alten Sünden und Fehler, wir haben keine Kraft und keine Ausdauer im Guten.

8. Station: Jesus begegnet den weinenden Frauen

Am Weg stehen Frauen, die den gequäten Herrn beweinen. Er denkt aber voll Mitleid an das Unheil, das über sie kommen wird.

Wir sehen meist nur das äußere Leid und übersehen die tiefere Not, die von der Sünde kommt. Wir spüren nur den eigenen Schmerz und übersehen die Not der anderen.

9. Station: Jesus fällt das dritte Mal unter dem Kreuz

Der Herr ist zu Tode erschöpft und bricht zum dritten Mal unter der Last des Kreuzes zusammen. Doch er will das Werk vollenden, das der Vater ihm aufgetragen hat. So rafft er sich mit letzter Kraft noch einmal auf.

Auch wir sind noch nicht am Ziel, wir sind unterwegs oft einsam und verlassen. Die Stunde, da alles umsonst scheint und uns der letzte Mut verlässt, kann auch für uns kommen.

10. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt

Zu Tode ermattet ist der Herr auf dem Kalvarienberg angekommen. Die Soldaten reissen ihm die Kleider vom Leib, und die Wunden der Geißelung beginnen von neuem zu bluten.

Wie oft mißachten und verachten wir den anderen; wir stellen ihn bloß und lassen nichts Gutes an ihm.

11. Station: Jesus wird ans Kreuz geschlagen

Die Soldaten werden Jesus zu Boden. Sie durchbohren seine Hände und Füße und schlagen ihn ans Kreuz. Dann richten sie es empor. Jetzt ist das Wort erfüllt: "Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen."
Auch wir sind oft gebunden an Menschen, wir sind gefesselt an Aufgaben, denen wir entrinnen möchten. Christus gibt uns die Kraft, siue in der Freiheit der Liebe zu erfüllen.

12. Station: Jesus stirbt am Kreuz

Der Herr hängt angenagelt am Holz des Kreuzes. Er betet für seine Peiniger. Um die neunte Stunde schreit er ,it lauter Stimme: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!" Und sterbend betet er: "Es ist vollbracht, Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist."

Es gibt kein sinnloses Leiden für den, der an Christus glaubt. Auch im tiefsten Abgrund ist der Gekreuzigte bei ihm.

13. Station: Jesus wird in den Schoß seiner Mutter gelegt

Der Herr hat ausgelitten. Josef von Arimatäa hat voll Trauer und Ehrfurcht den Leib des Herrn vom Kreuz herabgenommen. Dann legen sie Jesus in den Schoß Mariens, seiner betrübten Mutter

Auch wir begegnen immer wieder den Tod. Menschen die uns nahestehen sterben. Der eigene Tod kommt unausweichlich auf uns zu.

14. Station: Jesus wird ins Grab gelegt

Sie legen den Leib des Herrn in das Grab; doch der Tod kann ihn nicht festhalten. Aus dem Grab ersteht das Leben; die neue Schöpfung ist vollbracht.

Wir sollen nicht trauern wie die andern, die keine Hoffnung haben. Denn Christus ist auferweckt von den Toten als Erstling der Entschlafenen. Und wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht.

Schlussgebet:
Allmächtiger ewiger Gott, wir danken dir, daß durch den Tod und die Auferstehung deines Sohnes unser Leben erneuert hast. Gib, daß wir durch die Teilnahme am Kreuzweg bereit werden, unser Kreuz geduldig und beharrlich zu tragen und dir treu zu dienen. Schenke allen, für die wir gebetet haben, deine Gnade und führe unsere Verstorbenen zur Auferstehung. Durch Christus unsern Herrn. Amen.